Pressespiegel

Wirtschaft in Bremen
01.07.2013

Disposition wird leichter und flexibler – TZI-Software automatisiert Touren- und Routenplanung

Das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen und die Bremer Niederlassung von Hellmann Worldwide Logistics haben eine innovative Dispositionssoftware für den Sammelgutverkehr getestet. An diesem Transferprojekt des Uni-Sonderforschungsbereiches „Selbststeuerung logistischer Prozesse“ gibt es bereits ein kommerzielles Interesse, denn die Software ist sehr dynamisch und flexibel, so eine Mitteilung.

Die Sammelgutlogistik ist sehr komplex: Die Anzahl der Sendungen variiert stark, auch Wert, Gewicht, Volumen und Priorität unterscheiden sich; es gibt unvorhergesehene Ereignisse während des Tagesgeschäfts. Alles muss für die Einsatzplanung der Lkw berücksichtigt werden. „Dabei die beste Touren-und Routenplanung zu finden und diese etwa bei Staus oder nicht zustellbaren Paletten optimal anzupassen, ist selbst für erfahrene Disponenten eine große, zeitintensive Herausforderung“, so das TZI. Professor Stefan Edelkamp hat die Dispositionssoftware entwickelt, TZI-Mitarbeiter Max Gath hat sie auf der TZI-Dispositionsplattform mit echten Daten der Hellmann-Tourenplanungen praktisch ausprobiert.

Die Ergebnisse wurden mit dem Disponenten bewertet. „Am Anfang gab es schon Skepsis, weil die Software oftmals ganz andere Lösungen vorschlägt, als sie der Disponent gewählt hätte“, so Gath. „Die Software ist in der Lage, bei den Dispositionsprozessen alle möglichen Faktoren einzubeziehen und im Tagesverlauf sogar noch weitere Anpassungen vorzunehmen. Fahrten und Routen können superschnell und optimal neu verteilt werden- für jeden einzelnen Lkw und immer mit Blick auf den Gesamtprozess.“

Ein weiter Vorteil: Mit Hilfe einer automatisierten Tourenplanung können Sonderfahrten reduziert werden. Die Software spart Zeit, steigert die Qualität und erhöht den Kundenservice. Sie hilft dem Disponenten, die Tourenplanung zu optimieren. Durch die automatisierte Behandlung von Standardfällen bleibt ihm mehr Zeit für komplizierte Sonder- und Ausnahmefälle. „Es ist das Zusammenspiel von Mensch und Computer, das Prozesse optimiert“, so Gath.

„Wir haben Interesse, mit dem Software-Tool unsere tägliche Disposition zu unterstützen und den Mehrwert zu nutzen“, sagt Hellmann-Niederlassungsleiter Jens Engelmann. Mithilfe des Projektes seien die Tourenplanungen schon verbessert worden. Neben TZI und Hellmann war als Projektpartner auch das TZI-Spin-off Aimpulse mit im Boot. „Sie haben ihre Technologie-Expertise als Berater eingebracht und werden auch die operative Umsetzung vorantreiben“, sagt Otthein Herzog, TZI-Professor und Projektleiter.

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